Am Döllberg Im Ziel Siegerehrung
Eigentlich wollte ich ja nach einer kurzen Foto-Verschnaufpause nach dem Döllberg-Fotomarathon um 11 beim Start des Wichteltrails im Simson-Gewerbepark dabei sein und danach die ins Ziel kommenden Läufer der anderen Strecken fotografieren. Der Plan ging nicht ganz auf:
- wurde die Meininger Straße für den Lauf abgesperrt (so dass man nicht so einfach hinkommen konnte wie ich dachte)
- waren die Sieger des 65-km-Heldentrails schon da, bevor die Wichtel richtig in Tritt kamen
Der Heldentrail-Sieger 2018 Frank Rothe absolvierte die Strecke in 5:59 h, unterbot damit die Vorjahresbestzeit um fast 1 Stunde und kam so 1 Minute vor 11 rein – so war das nicht geplant. Noch krasser war, dass die Heldin 2018 Juliane Totzke nur 2:18 min später als 2. ins Ziel kam und mit ihrer 6:01-h-Zeit die Vorjahresbestzeit der Frauen um fast 2 Stunden pulverisierte. Die beiden waren viel zu schnell für den Zeitplan. Damit Juliane Totzke nicht gegen den Wichtelstrom anrennen musste, mussten die mit den Laufschuhen scharrenden Wichtel eingebremst werden und starteten 3 Minuten nach 11.
Ich hab also die Wichteltrailer am Ausgang des Simson-Geländes gesehen, die ersten Helden im Ziel verpasst und auch der Sieger des Riesentrails Marcel Höche (4:05:07 h) um 11:05 Uhr und der dritte Held Jens Sperlich (6:11:55 h) um 11:12 Uhr sind unter meinem Radar reingekommen. Man musste sich schon ganz schön konzentrieren, um zu raffen, was da im Ziel abging bzw. reinkam: gleichzeitig mit der Spitzengruppe des Riesen- und Heldentrails kamen auch immer mehr Läufer ins Ziel, die sich nach einer Verpflegungspause im Zieldurchlauf heldenhaft auf den Wichteltrail begaben, um so vom Riesen zum Helden zu werden. Wenigstens war hier schön hell und die Läufer kamen gegen das Licht rein, was ihnen allerdings „schöne“ Schlagschatten in die Augen warf, ganz zu schweigen von Basecaps und Sonnenbrillen, die Porträtkiller schlechthin.
Spätestens, seit kurz vor halb Eins mit dem Sieger Alexander Bauer (1:24:01 h) noch die Wichtel ins Ziel kamen, ging die Post dort richtig ab. Haufenweise Läufer im Ziel, die Medaillen, Nudeln und Trinkflaschen in die Hand gedrückt bekommen, die sich in die Arme fallen, knutschen, nach Luft ringen oder von ihren Fans fotografiert werden, die ihre Zeit und ihre Füße auswerten, die Hunger und Durst haben, rumstehen, -sitzen oder -liegen. Ein Gewusel wie im Taubenschlag. Dabei noch gezielt Bilder zu machen, war reine Glückssache. Da blieb nur, zwischen dem Empfangskommando im Ziel alles zu fotografieren, was sich bewegt. Aber man hat ja auch den Ehrgeiz, viele, wichtige, bewegende und spannende Momente mit einem Mindestmaß an Bildaufbau und technischer Qualität einzufangen. Nach 4 Fotostunden im Ziel mit über 1000 Bildern fühlt man sich auch irgendwie marathonmäßig, nur in der Birne statt in den Beinen…
Deshalb hab ich mir auch erst mal ein, zwei isotonische Getränke samt gegrillter Fleischbeilage gegönnt und war ganz froh, dass um 15 Uhr die Siegerehrungen begannen…