Rudolstadt-Festival 2016 1 2 3 4
Roots Folk Weltmusik
Beim Rudolstadt-Festival 2016 (bisher TFF: Tanz- & Folkfest) war alles temperierter. Wetter und Programm waren nicht so heiß wie 2015. Von den angekündigten Bands kannte ich mal wieder nur ein paar dem Namen nach. Ich konnte also ganz unbelastet durchs Programm schlendern und die Musik wirken lassen.
Meine Favoriten beim Rudolstadt-Festival 2016
Anoushka Shankar englisch-indische Sitarspielerin & Band
Dakh Daughters ukrainisches Frauen-Punk-Musik-Kabarett-Theater aus Kiew
Gansandji französche Sängerin aus dem Kongo & Band
Keren Ann niederländisch-israelische Sängerin aus Paris, Tel Aviv und New York
Donnerstag, 7. Juli: Krimi-Zeit
Das Auftaktkonzert fand ich schon mal kriminell… kriminell langweilig (etwa wie ein Tatort mit Borowski, aber ohne Sibel Kekilli): der Shanti-Pop-Gesang von Element Of Crime aus Berlin (www | facebook | youtube) im Hamburger-6/8-Takt, wie Sven Regener betonte (hörte sich aber auch nur 3/4 an), lädt eher zum Mitschunkeln ein. Das ist ja nun gar nicht Meins und weil ich ein bisschen Zeit hatte, hab ich mich auf die Bühnenlichter konzentriert. Was als „Großmeister der Melancholie“ angekündigt wurde, empfand ich eher als banale, einfach gestrickte Schnulzen mit einer Spur angestrengter Kumpelei des Typen von Nebenan. Der wahre Krimi war dagegen das zeitgleich ausgetragene Fußball-EM-Halbfinale Frankreich – Deutschland (auf dem Tablet meines Vordermanns), der wie im richtigen Leben auch nicht immer gut ausging.
Dagegen fand ich die russische Balkan-Brass-Klezmer-Band Dobranotch aus St. Petersburg (www | facebook | youtube) erfrischend natürlich und viel präsenter (auch wenn mir der inzwischen obligatorische Balkan-Brass-Spass schon lange zu den Ohren raushängt). Die haben sich sympathisch ins Musikspielzeug gelegt und das Publikum schon mal vorgeglüht…
…für die afro-karibische Soundexplosion M.A.K.U. Soundsystem (www | facebook | youtube): 6 Exilkolumbianer + 2 Afroamerikaner aus New York mit Brachial-Cumbia-Brass-Trance-Punk-Rock. Das ging von den Ohren direkt in die Beine. Und fürs Auge gabs Liliana Conde, die mit Gesang und Getrommel die Show angetrieben hat.