Rudolstadt Festival 2019 1 2 3 4
Meine Favoriten vom Rudolstadt-Festival 2019:
Small Island Big Song (Austronesische Inselvölker des Indopazifischen Ozeans) www.smallislandbigsong.com
Ólafur Arnalds (Island) olafurarnalds.com
Alice Phoebe Lou (Südafrika/Berlin) www.alicephoebelou.com
Yegor Zabelov (Weißrussland) yegorzabelov.com
Seun Kuti & Egypt 80 (Nigeria) www.seunkuti.net
04.07.2019 So La-La…
Eröffnungskonzert: Sing The Truth, aber nicht so brav
Natürlich waren wir wieder von Anfang an dabei: beim Eröffnungskonzert Sing The Truth (www.singthetruth.net | www.youtube/…) auf der großen Bühne im Heinepark: im Vordergrund drei starke Frauen: die Sängerinnen Angélique Kidjo (Benin/Frankreich|www.kidjo.com), Lizz Wright (lizzwright.net) und Cécile McLorin Salvant (USA | www.cecilemclorinsalvant.com) als „Vertretung“ für Dianne Reeves, die eigentlich beim Programm mitmacht. Ursprünglich wurde das Projekt 2004 im Gedenken und zu Ehren von Nina Simone entwickelt. Nina Simone (1933-2003) war eine außergewöhnliche afroamerikanische Jazzsängerin, Pianistin, Komponistin, Performerin und Bürgerrechtsaktivistin aus Tryon/North Carolina/USA, lebte später in Frankreich. Die drei Sing-die-Wahrheit-Sängerinnen waren zwar auch nicht schlecht, kamen aber manchmal ziemlich bemüht rüber, wie das so ist bei programmatischen Programmen. Aber Nina Simone war alles andere als „bemüht“: ihre (dokumentierten) Auftritte (z.B. beim Montreux-Festival 1976) sind echt cool, souverän, witzig und anspruchsvoll (das Original sollte man sich mal ansehen: www.youtube.com/stars… oder www.youtube.com/antibes…) Manchmal kommen die Rudolstadt-Entdeckungen auch erst um zwei Web-Ecken… Mit vollem Einsatz angetrieben wird das Programm von der Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington (als Musikproduzentin auch Leiterin des Projektes). Die drei Sängerinnen haben Solonummern mit eigenen oder Coversongs, singen zu zweit oder zu dritt. Seit 2004 wurde das Programm ständig erweitert und beruft sich inzwischen auf viele engagierte Sängerinnen in der Jazz-, Soul- und Bluesmusik von Miriam Makeba, Aretha Franklin, Abbey Lincoln, Billie Holiday, Laurin Hill, Odetta bis Joan Armatrading und Tracy Chapman… Die gelernten Jazz-Sängerinnen aus den USA schienen mir ziemlich brav. Nur Angelique Kidjo hat da ein bisschen (Hüft)Schwung in den Andenkenladen gebracht.
Iran 1: Einen Versuch von Iran-Pop-Rock…
gabs danach mit Damahi (www.damahimusic.com | Damahi @ Facebook) gegenüber auf der Konzertbühne. Die Band wurde 2014 vom Gitarristen/Bassisten Dara Daraee und seinem Kumpel Reza Koolaghani (auch Schauspieler im Film „Asabani Nistam!“ – „I’m Not Angry!“) gegründet. Mit arabisch-indischen Einflüssen und dem eigenen Dialekt Bandari bestimmt die Heimat-Provinz Hormozgan im Südiran am Persischen Golf die Musik der Band. Na ja, der Auftritt war ja ganz OK, die Jungs sahen cool aus, die Rhythmusgruppe war ziemlich gut, der Sänger Reza Koolaghani engagiert mit toller Stimme – aber die Songs für meinen Geschmack irgendwie ziemlich artig schlagerschnulzig. Aber vielleicht verstehe ich nur die besondere persische Lyrik nicht…
Zum Abtanzen: La-33
Eine Latino-Salsa-Band aus Kolumbien ist immer eine sichere Party-Bank. Gegründet wurde La-33 (www.la-33.com) 2001 in Teusaquillo/Bogotá und hatte den ersten Auftritt in der Straße La Calle 33 – daher der Name. Die 11 Jungs spielen einen eigenen Salsa-Sound, der auf mich ein bisschen eintönig und altbacken wirkte: so ein typischer polyrhythmischer Conga-Bongo-Timbales-Rhythmus mit fetten Bläsersätzen und einem darübergelegten etwas gleichförmigen Gesang (in dem immer mal das Wort corazon vorkommt). Wer’s mag…