Mischwald – Wischwald
Wenn es sich auf Wanderungen ergibt, mache ich Wischwald-Fotoexperimente mit vertikal verzogener Kamera, die interessante Farb- und grafische Effekte zeigen. Dazu braucht man ein Waldstück mit gut strukturierten, relativ geraden vertikalen Stämmen. Wenn man mit kleiner Blende und entsprechend langer Belichtungszeit (ca. 1/5 bis 1 Sekunde) während eines vertikalen Kameraschwenks die Aufnahme auslöst, erhält man vertikal verwischte, bewegungsunscharfe Bilder. Das Ergebnis ist nur bedingt planbar: Kontrast, Licht, Farbigkeit, Himmelslicht, Belichtungszeit, Bewegungsgeschwindigkeit und -verlauf „malen“ das Bild. Unter vielen Versuchen sind meist einige interessante dabei. Bei Laub- oder Nadelbäumen entstehen bei unterschiedlicher Belaubung, Jahreszeit und Lichteinfall graubraun-grün-weiße oder graubraun-schwarz-weiße Streifenstrukturen, die bei kürzeren Belichtungszeiten auch einen „Hauch“ von Blattwerk andeuten können. Mit Verzögerung oder Stops der Kamerabewegung kann man foto-grafische Effekte von Verwischung und teilscharfen Bereichen erzeugen.