TFF 2015 1 2 3 4
Roots Folk Weltmusik TFF Rudolstadt 2015
Eine persönliche Zusammenfassung meiner Eindrücke vom TFF 2015. Bis auf die meist mordsmäßige Hitze war es wieder ganz toll: mit Musikentdeckungen, Power, Spaß, Unterhaltung, Nachdenklichkeit… Die 4 Tage vergingen wie im Rausch und man konnte wieder nicht alles sehen, was man unbedingt wollte. Mein Highlight diesmal: Alin Coen Band, mein größter Verlust: ich hab Sona Jobarteh verpasst… Zumindest auf den Konzerten, bei denen ich war, standen oft Frontfrauen im Mittelpunkt, das war dann auch noch ziemlich sehenswert. Von diesen Auftritten hab ich immer mal kleine Porträtserien gemacht, dadurch wurden es etwas mehr Bilder… (leider musste ich bei der Bearbeitung feststellen, dass vielen Bildern die perfekte Schärfe fehlt, vielleicht hat sich die Linse in der Hitze verzogen oder es war die flimmernde Luft oder der Tanzstaub oder das Bodenbeben oder was weiß ich… Wenn ich keine besseren Aufnahmen hatte, hab ich zwecks Illustration auch solche, etwas schöngerechneten Aufnahmen verwendet, es soll ja keine Fotoausstellung sein, sondern ein Bildbericht)
Wer nicht lange rumsuchen will: hier meine Favoriten@TFF 2015
Alin Coen Band
Gabby Young & Other Animals
9Bach
Donnerstag, 2. Juli: Trommeln – Trance – Tanzwut
Das Auftaktkonzert war am Donnerstag Abend um 9 an der Großen Bühne im Heinepark mit der spanischen Percussiontruppe Coetus (www.coetusiberica.com | Coetus @ Youtube): 13 Mann + 4 Frauen an allen möglichen Klopf-, Topf-, Rassel- und Schlagzeugs + ein paar Melodieinstrumente + Gesang. Anfangs ists natürlich etwas zäh für die Band und das Publikum, in Gang zu kommen, man ist gespannt, noch nicht wirklich im Festivalmodus und die Musik klang zuerst etwas ungewohnt, bisschen knarzig-polyrhythmisch, jedenfalls nicht gerade einladend tanzbar. Aber mit der Zeit sind alle in der Sommernachtswärme aufgetaut und sie haben die Hauptbühne im Heinepark ganz gut gerockt, wozu aus meiner Sicht besonders die argentinische Sängerin Ana Rossi (Ana Rossi @ Youtube) und Carola Ortiz? (bin nicht sicher, ob sie das wirklich war) beigetragen haben. Den „Großmeister des spanischen Volksliedes“ (Programmankündigung) Eliseo Parra fand ich dagegen eher etwas oldstyle-großväterlich mit dominantem Hang zu bunten Hemden.
Ganz anders und etwas irritierend waren dann Sly & Robbie (www.allmusic.com/…) mit Nils Petter Molvær (nilspettermolvaer.com): Jamaika-Gang-Raggae-Sound + Trance-Keybord-Dub trifft auf norwegische Jazz-Trompete (Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær @ Youtube) Das war keine leichte Kost und schon gar keine Tanzmusik… (nein, das stimmt so nicht, man muss nur den Zugang finden…) Irgendwo im Musik-Nirwana ist dann Trance-Dub mit dem butterweichen Trompeten-Schmelz verrauscht und hat einen mitgezogen… Irgendwie war das schon ein Highlight, aber man hat es nicht gleich gemerkt, es hat sich so unspektakulär angeschlichen…
Und dann als Schock-Therapie Caravan Palace (www.facebook.com/CaravanPalace | Caravan Palace @ Youtube): Elektro-Swing aus Paris. Ich wusste erst nicht, was das eigentlich sein soll und war mir auch nicht sicher, ob ich das nach Mitternacht noch herausfinden will… Hab ich dann glücklicherweise doch und eine mitreißende Show erlebt. Der grammophonangehauchte, aber auch drumbrachiale Gipsyswingdiscopopelektrosound hat die Menge durch treibende Rhythmen, die Spielwut der Musiker und vor allem auch durch die (sagen wir mal) körperliche Bühnenpräsenz der Sängerin Colotis Zoé (natürlich auch deren Gesang) begeistert und den Heinepark in eine nächtliche Tanzpartyzone verwandelt…