01.07.2018 | 16 Uhr Ausstellungseröffnung | Hennebergisches Museum Kloster Veßra | Klosterkirche
2018 veranstaltete das Hennebergische Museum Kloster Veßra einen Fotowettbewerb „Ästhetiken des Verfalls – fotografische Erkundungen“. Das Hennebergische Freilichtmuseum auf dem Gelände eines ehemaligen Prämonstratenser-Klosters aus dem 12 Jh. beschäftigt sich mit der Erforschung, Bewahrung und Ausstellung dörflicher Architektur und bäuerlich-handwerklicher Lebensweise.
Ein Fotowettbewerb zum Thema Lost Places passt da gut ins Konzept: „Die besondere Schönheit des Verschwindenden, die Faszination des Ruinösen, das Eigenleben der Vergänglichkeit – kurzum: die Ästhetiken des Verfalls sind Gegenstand unserer Sonderausstellung, die wir vom 1. Juli bis zum 1. August 2018 präsentieren.“
Der Wettbewerbsaufruf gab vor, dass jeder Teilnehmer nur ein Foto einsenden konnte. Aus den 142 Einsendungen wählte eine Jury 7 Preisträger aus, deren Bilder großformatig (als Alu-Dibond-Drucke) in der Ruine der Klosterkirche ausgestellt wurden. Weitere 51 ausgewählte Ausstellungsbilder wurden als gerahmte Fotodrucke in den vielen Museumshäusern platziert und laden dort zur Erkundung ein.
Am 1. Juli 2018 wurde die Fotoausstellung durch die Direktorin des Hennebergischen Museums Kloster Veßra Dr. Uta Bretschneider (die auch den Fotowettbewerb initiiert hatte) in der Ruine der Klosterkirche eröffnet und die anwesenden Preisträger ausgezeichnet.
7 Preisträger des Fotowettbewerbs
1. Platz: Stefan Curth (Jena): Treppenhaus im Hotel Monte Palace (Portugal)
2. Platz: Henryk Bies (Sondershausen): Morbider Charme
3. Platz: Jana Jarmila Eckardt (Erfurt): Lost
4. Platz: Lars Avanzini (Dielheim): Fluxkompensator
5. Platz: Oliver Niemeier (Magdeburg): Tag der offenen Tür
6. Platz: John Sommer (Gotha): Privatpension
7. Platz: Ralph Gräf (Potsdam): Indoor Fern
Ausstellung in den Museumshäusern
Der anschließende Ausstellungsrundgang geriet durch die vielfältig verborgene Platzierung der Bilder zu einem Suchspiel in allen Häusern und Winkeln des Museums (was sicher der Zweck des Ganzen war). Die Ausstellungsbilder wurden locker und fantasievoll in das vorhandene Ambiente der Museumshäuser integriert und es machte Spaß, sie zu finden. Nur manche wurden echt ziemlich dunkel präsentiert. Da hatte ich mit meinem Foto „Aufbruch und Untergang“ vom Schiefersee Lehesten (mit 53 von 90 Punkten im Mittelfeld platziert) Glück, dass die ehemalige Friedhofskapelle aus Herrenbreitungen viel Platz und ganz gutes Licht zur Präsentation bot.
In der lebensnahen Ausstattung der Museumshäuser waren die modern gerahmten Bilder kleine, herausstechende „Störenfriede“, traten aber gleichzeitig durch den morbiden Charme der Fotomotive in konstrastierenden oder harmonischen Dialog mit der musealen Umgebung. Eigentlich ganz spannend – und sehr abwechslungsreich, wenn man es mit herkömmlichen Galerieausstellungen vergleicht.