Tour im Erlebnis Bergwerk Merkers zum Werrataltag 12.06.2016/08.05.2017
Bei den Fotoversuchen während der rasanten Fahrt durch die Stollen des K+S Erlebnis Bergwerks Merkers kam es mir vor allem auf die Darstellung der Geschwindigkeit an (was Anderes hätte mangels Licht und Standsicherheit sowieso keinen Sinn gehabt). Von einigen Versuchen ist ein Bild (Belichtungszeit: 1/20 s) ganz gut gelungen und wurde durch dezenten Radialfilter in den Verwischeffekten noch etwas „beschleunigt“ (aber die eigentliche Bewegungsunschärfe war schon im Originalbild vorhanden). Bei 9-(18)-mm-Weitwinkel, Offenblende, begrenzter Empfindlichkeit 2000 ISO musste ich bei Belichtungszeiten 1/10 – 1 s für den Wischeffekt Verwackelungen in Kauf nehmen. Bei einigen Bildern ist der Schärfeeindruck der „ruhigen“ Motivteile gegenüber dem bewegten ausreichend groß, um einen spürbaren Bewegungseindruck zu vermitteln.
2017 waren wir noch mal beim Werrataltag in das Erlebnisbergwerk Merkers eingefahren. Unten in 500 m Tiefe (eigentlich seigere Teufe sagt der Bergmann sagt Wiki P. Dia) spielte die Spielmannszugmusik: großer Untergrundbahnhof sozusagen für unsere Reise zum Mittelpunkt der Erde. Stimmt ja gewissermaßen, richtungsmäßig und das unterirdische Streckennetz sind rund 4600 km. Die Wände sehen auch ein bisschen so aus, wie Prof. Lindenbrook analysierte: das sind Kristalle, die rund 240 Millionen Jahre alt sind, Steinsalz des Zechsteinmeers. Unsere Mitforscher nahmen noch ein paar Proben mittels des Handyspektrometers, dann ging’s rasant mittelpunktwärts mit den gelben K+S-Boliden. Bei gefühlt 80 Sachen sollte man sich besser nicht hinauslehnen oder aufstehn, denn die Salzwände sind immer relativ nah. Hoffentlich kommt in diesen Einbahnstraßen kein Falschfahrer (z.B. vom anderen Ende der Welt aus Neuseeland entgegen). Aber die Autos und Kalikumpels kennen den Weg auswendig. Am Mittelpunkt der Erde zucken Laser-Energieströme um den Erdkern, der zu einer Lagerhöhle von 250 x 22 x 17 m ausgebuddelt wurde, wo auch Untergrund-Konzerte stattfinden und in der Pilze wie Stehbanketttischchen wachsen. Nix wie weg von diesem unwirtlichen Ort mit den seltsamen sphärischen Tönen. Zurück an der Startrampe zur Erdoberfläche wurde man noch gewarnt, ja nicht den seit Arne Saknussem gesperrten Umweg über den Stromboli zu nehmen.