Rudolstadt Festival 2018 1 2 3 4
War wieder ein tolles Rudolstadt-Festival-Programm 2018. Von den meisten Musikern hatte ich vorher noch nicht mal den Namen gehört. Außer natürlich Graham Nash (CSNY), aber das ist schon ewig lange her… Es gibt so viel Neues zu entdecken! Unbedingt: Maarja Nuut (und das ist nicht nur so ein Hype – die ist berauschend, Onkel Hanneken… sag ich jetzt mal so…)
Meine Favoriten beim Rudolstadt-Festival 2018:
Maarja Nuut (& Ruum) (Estland) (maarjanuut.com | Maarja Nuut @ Youtube | Maarja Nuut @ soundcloud.com)
Omar Sosa & Seckou Keita (Kuba/Senegal) (www.omarsosa.com | www.seckoukeita.com | Omar Sosa & Seckou Keita @ Youtube)
Debademba (Frankreich) (www.debademba.pro | Debademba @ Youtube)
Donnerstag, 05.07.2018 Über-flüssiger Eröffnungsabend
Ein ziemlich über-flüssiger Programmpunkt war der Regen am Eröffnungsabend, der schaurig auf die Stimmung pieselte. Die drei Konzerte des ersten Festivalabends im Heinepark fand ich aber außerdem sowieso nicht so spannend.
Das Eröffnungskonzert bestritt die jüdisch-arabische Frauenband Yael Deckelbaum & The Mothers (yaeldeckelbaum.com | Yael Deckelbaum & The Mothers @ Youtube). Die Band ist sozusagen der musikalische Arm der israelischen Friedensbewegung Women Wage Peace, bei der sich seit 2014 tausende jüdische und arabische Frauen für Frieden und Deeskalation im palästinensisch-isralischen Konflikt einsetzen. Yael Deckelbaum hat sich 2016 dieser Bewegung angeschlossen und für den Marsch der Hoffnung die Hymne Prayer Of The Mothers (Prayer Of The Mothers @ Youtube) geschrieben. Diese Hymne und andere Friedens- und Protestsongs spielt sie mit ihrer dafür zusammengestellten Band The Mothers. Ich kannte Yael Deckelbaum schon ein bisschen vom TFF 2015, als die israelisch-kanadische Sängerin dem etwas faden Auftritt des Jazz-Ensembles Masaa reichlich Pep verlieh. Damals fand ich ihre kraftvolle Präsenz ziemlich beeindruckend. Mit ihrem politisch aufgeladenem Projekt The Mothers kam mir ihre Musik diesmal ziemlich langatmig, bemüht und überfrachtet vor, irgendwie gleichförmige Love-&-Peace-Balladen.
Aus musikalischer Langeweile bin ich dann mal rüber in die USA an der Konzertbühne zu Steve Earle & The Dukes (steveearle.com | Steve Earle & The Dukes @ Youtube). Dort musste ich aber feststellen, dass Country immer noch nicht mein Ding ist, auch im alternativen Rock nicht. Linksliberale Gesinnung oder sozialkritische Absichten schön und gut, aber ich kann dem Country-Rhythmus einfach nichts abgewinnen. Es sei denn, er kommt plötzlich mit Hey Joe als Jimmi Hendrix um die Ecke, aber das war eben die Ausnahme.
Also über die Festival-Shopping-Meile zurück zur Großen Bühne im Heinepark. Für Mitternacht war dort die spanische Band Txarango (txarango.com | Txarango @ Youtube) aus Barcelona angesagt, ein Zusammenschluss von 10 ursprünglich Straßenmusikern. Wie für die Spätvorstellung zu erwarten war: ziemlich einfach gestrickte lateinamerikanisch-spanische Partymugge mit fetten Bläsersätzen und Animations-Gehopse. Wer’s mag…