Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto & Bearbeitung: Andreas Kuhrt)
Mit einiger Bildbearbeitung hab ich Stonehenge mystisch und dramatisch hingebogen (Foto & Bearbeitung: Andreas Kuhrt 2016)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto & Bearbeitung: Andreas Kuhrt)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Und so war's wirklich (nur die Erdkrümmung ist etwas übertrieben): eine endlose Karawane von Selfieknipsern pilgert an einem abgesperrten Feldstück gleich neben der Hauptstraße A 303 vorbei (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Besucher vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Steinzeit 2.0 Version Audioguide (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Besucher vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Selfie vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Guckmalwoichschonüberallwar (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Selfie vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Aber es war wieder so schön krass (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
dass es schon wieder interessant war (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
einfach mal die Leute zu beobachten (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
wie sie Kultur spielen (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
oder Ernst machen (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Fotoshooting vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Sehr fotogen haben auch die Raben posiert (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
und ihr Mittagessen (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
aus dem heiligen Boden gezogen (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Rabe vor Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Die Gegend war schon seit ca. 8000 v.d.Z. besiedelt und als Begräbnisplatz genutzt worden, die Steinsetzungen wurden 2500 bis 2000 v.d.Z. als Kultstätte mit astronomischer Ausrichtung aufgebaut (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Die 75 bis etwa 5 m großen Steinpfeiler (etwa 25 Tonnen schwer) mussten über 30 km vom Steinbruch Marlborough Downs auf Schlitten oder Rollen transportiert werden (von etwa 500 Zugmännern) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Stonehenge ist das bedeutendste prähistorische Monument Großbritanniens (Weltkulturerbe seit 1986) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Stonehenge . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Winterszene im Film im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Und dann hat es plötzlich im August geschneit, aber nur im Stonehenge-Musem als Videoprojektion (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Winterszene im Film im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Sommersonnenwende im Film im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
So einsam wie im Video ist's zur Sommersonnenwende nicht, Stonehenge ist zwar über Nacht geöffnet, man muss sich allerdings mit den anderen 13000 Besuchern arrangieren (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Sommersonnenwende im Film im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Rekonstruktionsmodelle im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Das Museum ist sehr anschaulich und gibt mit 4 Knetetafeln auch einen guten Eindruck der Stonehenge-Entwicklung über ca. 1000 Jahre Stein-Bau-Zeit (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Rekonstruktionsmodelle im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Steinzeitliche Hütte im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Am Parkplatz (wo einige neolithische Pfahlgruben gefunden wurden, wahrscheinlich standen da schon immer Parkplatzschilder) gab es noch diese Rekonstruktionen neolithischer Eigenheime (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Steinzeitliche Hütte im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Steinzeitliche Hütte im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
mit einer funktionalen Einrichtung: die Tür war einladend halbtransparent gestaltet, zur Fußbodenheizung wurden regionale, regenerierbare Ressourcen verwendet (man beachte die markierte Sicherheitszone für eventuelle Haftpflichtansprüche), die kombinierten Couchliegen waren aus naturbelassener Weide geformt, rechts lehnt das Regal "Stony" (Schweden-Import?) als Selbstbausatz an der atmungsaktiven Lehmwand (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Steinzeitliche Hütte im Stonehenge Museum . bei Amesbury . Wiltshire . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Rund 4000 Jahre später, im 15. Jh. (um einen Vorgängerbau aus dem 13. Jh.) wurde die Kirche St. Cuthbert in Wells (kleinste Stadt Englands in Somerset) gebaut (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Die Pfarrkirche von Wells St. Cuthbert ist auch schon ganz schön groß, hoch und lichtdurchflutet, so dass wir zuerst dachten, dass es die Kathedrale wäre (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
zumal die getäfelte und geschnitzte Decke aus dem 16. Jh. (wurde 1963 wieder freigelegt und restauriert) sehr beeindruckend war, aber es fehlte was... (meinte Manuela) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Saint Cuthbert's Church . Wells . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Etwas, das es weltweit nur in der Wells Cathedral St. Andrew gibt: am Ende des Langhauses dieser atemberaubenden ersten gotischen Kirche Englands (Baubeginn: 1180)... (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Scherenbogen im Langhaus zur Vierung . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
wurden nämlich auffällige Scherenbögen in die Vierungsbögen (im Schnittpunkt von Lang- und Querschiff) eingefügt (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Scherenbogen im Langhaus zur Vierung . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Scherenbogen zwischen Querhaus und Vierung . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Das sind um 1350 nachgerüstete geniale Stützbögen des scheinbar etwas überdimensionierten, nachträglich aufgesetzten Vierungsturmes (um 1320), der diesen Bereich statisch ins Wanken brachte (außerdem gabs hier rechts noch eine der ältesten erhaltenen Kirchenuhren aus dem 14. Jh. zu bewundern) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Scherenbogen zwischen Querhaus und Vierung . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Der Gesamteindruck des über 50 m langen Langhauses (bis etwa 1220 erbaut) ist schon mächtig gewaltig (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Chor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
aber der nach der Vierung anschließende Chor ist noch mal fast genauso lang und durch das filigrane Strebewerk noch beeindruckender (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Chor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Chor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
der Chor: Altarraum für den Chor der gebetssingenden Insider, genannt Chorherren, Stiftsherren, Kanoniker, Vikare (Wikipedia kennt dafür viele Namen) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Chor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Blick aus dem Chor zur Marienkapelle . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Die detailreich geschmückte östliche Chorwand, in den Chorfenstern gibt es noch Glas aus dem 13. Jh., das große Ostfenster ist von 1340 (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Blick aus dem Chor zur Marienkapelle . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Retrochor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
führte in den filigranen Säulenwald des Retrochores: ein Zusatzchor, das um 1320 (im noch mehr aufstrebenden hochgotischen Stil) wegen Platzmangel für die vielen Pilger angebaut wurde (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Retrochor der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
und weiter zur Lady Chapel (Marienkapelle, auch um 1320), die den Chor nach Osten hin oktogonal abschließt (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
mit einer fantastischen Konstruktion aus Spitzbogenfenstern und Pfeilern (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
die in einem faszinierenden Gewölberippenstern kulminieren (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Lady Chapel (Marienkapelle) . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Wells Cathedral ist sehr beeindruckend und unbedingt sehenswert (absolut bemerkenswert fand ich diese Beschreibung von Cam D: "Ja, es ist in Ordnung. Durchschnittliche Architektur, übertriebene Steinmenge, zu viele Fenster für meinen Geschmack.", da hätte Cam besser seine Garage besichtigen sollen) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Langhaus der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Auch außen, die fast 50 Meter breite Westfassade (als Abschluss des frühgotischen Baus 1220-40 errichtet) ist der Hammer (besonders bei strahlendem Abendlicht) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Mit 176 großen Statuen der „reichste und schönste Figurenzyklus der englischen Gotik“ (sagt Martin Hürlimann in "Englische Kathedralen", sagt Wikipedia) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
mit den Säulen-, Bögen-, Spitzen- und Figurenreihungen einfach überwältigend (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Westfassade der Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Ansicht von Nordwest . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Obwohl die beiden Fassadentürme etwas stummelig unfertig aussehen, war die Kathedrale von Wells für mich das beeindruckendste historische Bauwerk meiner Englandtour (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Ansicht von Nordwest . Wells Cathedral St. Andrew . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Sehr interessant war auch die komplett original erhaltene mittelalterliche Reihenhaussiedelung (42 Häuser) Vicar's Close (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
1348 unter Bischof Ralph von Shrewsbury für die Stiftsherren (das sind die, die im Chor die Choräle sangen) angelegt: 2-Zimmer-Maisonette-Wohnungen mit Klo unter der Treppe und Gartenparzelle (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Pub "The Crown at Wells" . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Nach einem (oder zwei) Pint Real Ale (das man an der Theke nach Aufzählung sämtlicher vorhandener Biersorten bestellen musste) im gemütlichen "The Crown at Wells" (ein alter Gasthof von 1450) waren wir reif für unser Zelt im sehr ordentlichen Wells Touring Park (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Pub "The Crown at Wells" . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Weil das Fotolicht am vorigen Abend schon etwas spärlich war, haben wir die heiligen Reihenhaussiedlung Vicar's Close noch mal besucht (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Vicar's Close bei der Wells Cathedral . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Wells Cathedral St. Andrew, Ostansicht von der Torhill Lane . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
und wollten noch einen Überblick der Wells Cathedral erhaschen (möglichst bevor die Riesenhorn-Hochlandrinder uns...) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Wells Cathedral St. Andrew, Ostansicht von der Torhill Lane . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Wells Cathedral St. Andrew, Ostansicht von der Torhill Lane . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Vom Tor Hill haben wir die Kathedrale vor lauter Bäumen nicht gesehen, aber beim Sportplatz an der Torhill Lane hatte man einen schönen Blick auf die Ost-Chor-Seite (links ist noch der Turm der Pfarrkirche, die so im Vergleich doch ein wenig mickrig erscheint) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Wells Cathedral St. Andrew, Ostansicht von der Torhill Lane . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Wells Cathedral St. Andrew, Südostansicht von der Tor Street . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)
Auch über die Mauer des Klostergartens hatte man einen guten Blick (ab einer Größe von 1,86 m) (Foto: Andreas Kuhrt 2016)
Wells Cathedral St. Andrew, Südostansicht von der Tor Street . Somerset . Südengland (Foto: Andreas Kuhrt)

Campingtour Südengland 2016 Stonehenge – Wells

Südengland 2016 1 2 3 4 5 6 7 8

1 Dover & Hastings
2 Birling Gap & Seven Sisters
3 Nymans & Petworth House
4 Boomtown Fair
5 Stonehenge & Wells
6 Tintagel & Levant Mine
7 Lost Gardens Of Heligan
8 Lanhydrock House

So ganz einsam war unsere nächste Station Stonehenge (rund 60 km westlich von Winchester) aber auch nicht:

Stonehenge

ist das bekannteste prähistorische Denkmal Europas und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Großbritanniens (etwa 1 Million Besucher jährlich). Der weltbekannte steinzeitliche Megalith-Tempel bei Amesbury (bei Salisbury) in Wiltshire wurde in der Jungsteinzeit etwa 2500 – 2000 v.d.Z. errichtet (Vorläuferanlagen sind noch viel älter). Die Steinsetzungen liegen in einer hügeligen Feld- und Wiesenlandschaft mitten in Südengland ziemlich nah an der vielbefahrenen Landstraße A303.

Seit 1882 ist der Staatsbesitz britisches Kulturdenkmal, wird von English Heritage verwaltet (die Landschaft drumrum vom National Trust) und wurde 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Seit 1901 ist das Kulturdenkmal nicht mehr frei zugänglich, sondern abgesperrt und gegen Gebühr zu besichtigen. Seit 1978 kann man nicht mehr unmittelbar zu den Steinen, weil der Besucherandrang zu groß wurde und es touristische Beeinträchtigungen und Vandalismus gab (Souvenirjäger, Einritzungen), sondern kann das Monument nur von einem abgesperrten Rundweg aus betrachten. 2013 wurde die Besuchersituation neu geordnet, eine direkte Zufahrtsstraße und der Parkplatz am Ringwall entfernt und das neue Besucherzentrum mit Museum ca. 2 km entfernt aufgebaut, so dass das Monument mehr Freiraum bekam und eine allmähliche Annäherung der Besucher erreicht wurde.

Stonehenge (aus dem Altenglischen) soll „hängende Steine“ bedeuten. Henge ist die archäologische Bezeichnung für jungsteinzeitliche Bauwerke, die aus einer kreisförmigen, erhöhten Einfriedung mit einer innen liegenden Vertiefung bestehen. Das Bauwerk liegt in der Mitte eines ganzen Komplexes neolithischer und bronzezeitlicher Denkmäler, darunter mehrere hundert Grabhügel. Die heute sichtbare Steinsetzung besteht aus kreisringförmig (30 m Durchmesser) angeordneten behauenen Monolithen (sog. Sarsensteine), teilweise mit Decksteinen, innen im Altarbereich weitere große und einige kleinere Steine.

Historische Deutungen

Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Monument 1130 als „Stanenges“ in einer Liste der berühmten Denkmäler Englands, erste bildliche Darstellungen gab’s in Handschriften des 14./15. Jh. Der Steinkreis wurde lange Zeit als keltischer Druiden-Tempel angesehen und mit dem Zauberer Merlin in Verbindung gebracht. Bei Vermessungen im 18. Jh. wurde die astronomische Ausrichtung nordöstlich zum Mittsommer-Sonnenaufgang bemerkt und als keltisches Kalenderheiligtum gedeutet. Ausgrabungen Anfang des 19. Jh. belegten einen vorrömischen Bau. Bei weiteren Ausgrabungen Anfang des 20. Jh. wurde eine Nutzung bereits in der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit festgestellt (etwa 2500 – 2000 v.d.Z., die Kelten, die die britischen Inseln seit etwa 800 – 500 v.d.Z. besiedelten, schieden damit als Erbauer aus). Seit etwa 1950 wurde die Anlage fortwährend ausgegraben und teilweise rekonstruiert, neuzeitlich umgestürzte oder geneigte Steine wurden wieder aufgerichtet. Durch die Radiokarbonmethode konnte der Aufbau der existierenden Anlage sicher in die 1. Hälfte des 2. Jahrtausends v.d.Z. datiert werden. 2,5 km von Stonehenge entfernt wurden in Durrington Walls der bisher größte Henge (Holzpfostenkreis) von etwa 450 m Durchmesser und Nordeuropas größte neolithische Siedlung von etwa 2600 – 2500 v.d.Z. ausgegraben, das den Erbauern von Stonehenge zugeordnet wurde. Geländeuntersuchungen im Jahr 2010 bestätigten, dass Stonehenge nur ein Teil in einem ganzen Komplex aufeinander bezogener Gräben, Wege und Bauwerke ist. Das Stonehenge Riverside Project (Mike Parker Pearson: ai-journal.com/…), ein Grabungs- und Forschungsprojekt der Unis von Sheffield, Manchester, Bournemouth, Bristol und London diskutiert die Bedeutung von Stonehenge als Begräbnisort und Ahnenkult-Tempel im Zusammenhang mit einer Vereinigung steinzeitlicher Stämme aus Süd- und Westengland (Wales).

Baugeschichte

Die bisherige Forschung geht von einer Gestaltung und Nutzung der Kultstätte Stonhenge und Umgebung von der Jungsteinzeit um etwa 3100 v.d.Z. bis zur Bronzezeit um 1600 v.d.Z. aus (neuere Datierungen kommen zur viel älteren Nutzung seit der Wiederbesiedelung Südenglands nach der Eiszeit vor etwa 11000 Jahren).

Um 3100 v.d.Z. wurde zuerst ein ringförmiger Wall und Graben von etwa 115 m Durchmesser mit Geweihhacken ausgehoben. 56 sog. Aubrey-Löcher (nach deren Entdecker John Aubrey, 17. Jh.) entlang des Walls könnten Pfostensetzungen sein, wurden später teilweise für Feuerbestattungen benutzt und durch andere Holzbauten im Innern der Einfassung und am Süd- und Nordost-Eingang abgelöst. Danach wurden um 2600 v.d.Z. 80 sog. Blausteine (ca. 4 Tonnen schwer, aus den Preseli-Bergen/Wales, etwa 240 km nordöstlich) in zwei konzentrischen Kreisen aufgerichtet, in deren Mitte ein großer Findling aus grünem Sandstein (6 Tonnen, ca. 5 m hoch, wahrscheinlich eiszeitlich aus Wales verschoben), der sog. Altarstein stand. Der NO-Eingang wurde mit 3 großen Portalsteinen und (etwas außerhalb) der sog. Fersenstein (Heel Stone) genau zum Mittsommer-Sonnenaufgang ausgerichtet und in diese Richtung eine 3 km langen Prozessionsstraße zum Fluss Avon angelegt.

Die Hauptbauzeit der erhaltenen Anlage war  etwa 2500 – 2100 v.d.Z.: Aufrichtung von insgesamt 75 großen monolithischen Sarsensteinen (rund 4 x 2 x 1 m, je 25 – 50 Tonnen schwer). 30 dieser Sarsensteine als Stelen bilden mit 30 Decksteinen einen Ring von etwa 30 m Durchmesser. Die Steine stammen aus einem Steinbruch bei Marlborough, etwa 30 km nördlich, und wurden wahrscheinlich auf Schlitten transportiert, von Zugtieren oder schätzungsweise 250 Männern gezogen (an Steigungen bis zu 1000 Mann). Sarsen- und Decksteine sind mit aus dem Stein gearbeiteten Zapfen/Spund-Verbindungen gegen Verschiebung fixiert. Im Innern dieses Steinkreises wurden 5 Trilithen (Tore aus jeweils 3 Steinen, je 50 Tonnen) hufeisenförmig als nach NO offener Altarbereich aufgestellt. Die kleineren Blausteine wurden zeitweise umgelegt und wieder aufgestellt, umgruppiert, kreisförmig und oval innerhalb des Tempelrundes angeordnet, das Oval schließlich analog zur Trilithen-Anordnung hufeisenförmig nach NO geöffnet. Um 1700 v.d.Z. wurden Löcher in 2 weiteren konzentrischen Kreisen um das bestehende Monument herum angelegt, die aber nicht mehr mit Steinen besetzt, sondern im Laufe der Zeit wieder verfüllt wurden. Wahrscheinlich um etwa 1600 v.d.Z. wurde Stonehenge  als ritueller Ort aufgegeben.

(Quelle und weitere Informationen: Wikipedia | Wikipedia (engl.) | www.english-heritage.org.uk/…www.stonehenge.co.uk)

Besichtigung

Heutzutage kann man das Monument nur vom Stonehenge Visitor Centre des English Heritage etwa 2,2 km westlich besuchen (Eintritt: £ 16,50 für Erwachsene, mit Overseas Visitor Pass frei). Den Weg zum Steinkreis kann man laufen oder mit dem Shuttlebus fahren. Am Monument führt ein Rundweg etwa 50 m vom Steinkreis entfernt herum, auf der westliche Seite nähert sich ein Zuweg bis etwa 10 m, so dass man einen detailreicheren Eindruck bekommt. Ein Audioguide vermittelt Informationen zu einzelnen Stationen. Ich finde die Absperrung schade für das eigene Erlebnis, aber insgesamt notwendig: Einerseits wird das Monument vor unbelehrbaren Verwüstern und Souvenirjägern geschützt (früher wurde sogar ein Hammer verliehen, um sich Steinsplitter abschlagen zu können, hab ich irgendwo gelesen). Andererseits wird verhindert, dass sich hunderte Besucher zwischen und auf den Steinen tummeln, um mit ihrer Gegenwart alle Betrachter und Fotografen zu beglücken. Auch so hat die lächerliche Selfiemanie schon katastrophale Ausmaße angenommen, bei der es ausschließlich um die Selbstdarstellung vor einem beliebigen Hintergrund geht. Das Monument selbst in seiner Umgebung scheint für die meisten uninteressant, sind „nur paar Steine in der Gegend“. Egal, mit dem Audioguide läßt sich Einiges über den prähistorischen und mit den Touristen Viel über den „modernen“ Menschen erfahren. Da die Knipser nun mal in Mengen da waren, hab ich auch mal eine Fotoserie „Meine Steine“ von touristischen Porträts vor Stonehenge gemacht. Der Steinkreis selbst erscheint durch den jahrtausendelangen Verfall etwas derangiert und in seiner ursprünglichen, großartigen Anordnung schwer vorstellbar. Für einen mystisch oder sonstwie berührenden Eindruck schien mir die Besuchssituation vor Ort einfach zu banal. Aber der Respekt vor der „übermenschlichen“ Leistung, ein solches Bauwerk mit steinzeitlichen Mitteln zu wollen, planen und realisieren, bleibt. Eigentlich ist die Weite der Landschaft und des Himmels eine wirkungsvoller Bühne für das unvermittelt hineingesetzte Bauwerk. Gut gefallen haben mir (Odins?) Raben, die ihre profane Regewurmmahlzeit aus dem heiligen Boden gezogen haben. Das Museum war interessant aufbereitet (z.B. mit der Panoramavision der Entstehung und verschiedener jahreszeitlicher Lichtstimmungen) und die rekonstruierten steinzeitlichen Hütten ermöglichten ein bisschen Vorstellung damaligen Lebens, zumindest der spartanischen Einrichtung (gegen die das Regal „Kallax“ geradezu luxuriös ist).

Wells

Unser nächstes Etappenziel für diesen Tag war das rund 60 km westlich gelegene Wells in Somerset, weil es dort einen Zeltplatz, eine mittelalterliche Altstadt und die großartige Kathedrale gibt.

Der Wells Touring Park ist ein kleiner Award-ausgezeichneter Luxus-Campingplatz (aber mit normalen Preisen) mit nur 6 üppigen Zeltplätzen (sonst Wohnmobile). Erstmals in unserem Camperleben hatten wir einen Campingplatz, auf dem keine Kinder (unter 18) erlaubt waren (nicht mal zu Besuch). Familien mit Kindern auszusperren, ist schon irgendwie krass, aber ausgesprochen ruhig war es tatsächlich (als Gegenteil zu Boomtown eigentlich ganz schön).

Wells (benannt nach den Quellen im Ort) war schon eine römische Siedlung mit einem Mauseleum an einer heiligen Quelle. Mit etwa 10500 Einwohnern die kleinste Stadt Englands und hat einen gut erhaltenen mittelalterlichen Ortskern mit Gebäuden aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Seit 909 ist Wells Bischofssitz, damit verbunden ist das Stadtrecht. Eine der schönsten Kirchen Englands, die Kathedrale St. Andrews wurde im 12./13. Jahrhundert erbaut. Wie viele andere Touristen, hielten wir wegen der Größe und des auffälligen Turms zuerst die imposante Pfarrkirche St. Cuthbert im Stadtzentrum für die Kathedrale. Der Bau aus dem 13. – 15. Jh. ist die größte Kirche in Somerset und hat ein riesiges lichtdurchflutetes gotisch-spitzbogiges Langschiff mit einer fantastischen, aufwändig geschnitzten Decke (16. Jh., 1963 freigelegt und restauriert), aber eben keine Scherenbögen, die einzigartig in der Kathedrale sind.

Wells Cathedral

Am Ort der Kathedrale stand schon seit 705 eine Abteikirche. 1180 beauftragte der Bischof von Bath und Wells Reginald Fitz Jocelin (1140 – 1191) den Bau der Kathedrale in Wells. Wells Cathedral St. Andrew wurde als erste Kirche komplett im englisch-frühgotischen Stil erbaut, ist sehr gut erhalten und bietet einen geschlossenen Eindruck der mittelalterlicher Baukunst des Early English. Der Bau begann etwa 1180 am östlichen Chor, wurde von etwa 1192 bis 1229 vom Baumeister Adam Lock am Querschiff und Langhaus weitergeführt und 1239 zur Weihe durch Bischof Jocelyn von Wells im Wesentlichen fertiggestellt. Die Kirche ist mit etwa 126 m Länge (nach dem Choranbau im 13. Jahrhundert, ursprünglich etwa 85 m) und 20 m Breite (Querschiff ca. 47 m) nicht übermäßig groß (im Vergleich mit anderen Kathedralen, z.B. Winchester 170 m), aber prägend für die kleine Stadt. Allerdings ist der ganze zusammenhängende Bereich der Kathedrale und Bischofspalast von der Stadt durch Bebauung und Mauern abgegrenzt. Zum Innenbereich gelangt man durch einige Tore, vom Marktplatz zur Kathedrale am nordöstlichen Ende durch das Tor Paupers Gate, hinter dem sich überraschend eine große Wiese öffnet.

Westfassade

Vom Cathedral Green hat man eine tolle Ansicht der 45 Meter breiten, wuchtigen Westfassade aus honigfarbigen Kalkstein (am schönsten im Abendlicht). Die reich dekorierte Bildwand entstand von ca. 1230 bis 1260 unter dem Baumeister und Bildhauer Thomas Norreys. Sie wird durch eine Unmenge von Spitzbogenfenstern und -nischen rasterartig gegliedert, die überbordend mit Skulpturen besetzt sind. Von den ursprünglich über 400 Figuren (176 große) sind noch etwa 300 (127) erhalten (Verluste durch Erosion, Zerstörungen während der Reformation und weiterer Bürgerkriege). Es ist als größte Ausstellung mittelalterlicher Skulpturen zugleich der „reichste und schönste Figurenzyklus der englischen Gotik“ (Englische Kathedralen, Martin Hürlimann, Schweizer Verleger, Reisebuchautor und Fotograf, 1897 – 1984). Die Fassade mit Heerscharen von Heiligen, Aposteln, Engeln, Bischöfen, Königen und Rittern stellt die kirchliche Geschichte des Alten & Neuen Testaments, der Christianisierung Britanniens und zeitgeschichtlich bedeutende Persönlichkeiten dar, ein Bilderbuch für’s ungebildete, staunende Volk. Original waren sie farbig bemalt und teilweise vergoldet und mussten auf die mittelalterlichen Betrachter wie ein spektakuläres, unvorstellbar reiches Weltwunder gewirkt haben.
Die Fassadentürme wurden erst Ende des 14. und Anfang des 15. Jh. hinzugefügt, wahrscheinlich sollten sie noch Turmspitzen oder Zinnen tragen, die aber nie gebaut wurden. Im Südwestturm hängt der schwerste Glockenring der Welt aus 10 Glocken, von denen die Tenorglocke „Harewell“ mit 2858 kg die größte ist.
Die Westfassade wurde in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach repariert, oft erst, wenn größere Skulpturenteile abstürzten, so 1664, im 19. und 20. Jh. 1974 – 1986 wurde unter dem Dombaumeister Bert Wheeler eine grundlegende Reinigung, Ausbesserung und Konservierung der Fassade durchgeführt, die zukünftigen Schäden durch Luftverschmutzung und Erosion vorbeugen soll.

Ursprünglicher Bau Anfang des 13. Jh.: Langhaus, Vierung, Querschiff, Chor

Wie die beeindruckende Außenansicht wirkt auch der gewaltige Innenraum großartig. Die englische Gotik strebt nicht unbedingt in die Höhe, sondern durch horizontale Betonung und relativ geringe Gewölbehöhe eher tunnelartig in die Tiefe. Dadurch erscheint das Langhaus mit 9 wuchtigen Säulenpaaren auf über 50 m wirklich lang. Daran schließt sich die Vierung mit dem Querhaus an. Im südlichen Querhaus ist das sächsische Taufbecken aus der alten Kirche von 705 das älteste Teil der Kathedrale. Im nördlichen Querhaus wurde die zweitälteste Kirchenuhrwerk Großbritanniens um 1390 installiert (jetzt nachgebaut, das Original wird im Science Museum London ausgestellt). Aber das älteste original erhaltene astronomische Zifferblatt der Welt (um 1325, wahrscheinlich von Peter Lightfoot, ein Mönch aus Glastonbury) zeigt immer noch Stunden, Minuten, Datum, Mondmonat, Sonnen- und Mondstand nach dem geozentrischen System an. Nach der Vierung zwischen Lang- und Querhaus schlossen sich die ursprünglich zuerst gebauten 3 Joche des Chors an, der dem exklusiven Gottesdienst der Kanoniker (Chorherren, Stiftsherren) vorbehalten war. Viele Säulen sind mit Phantasiefiguren oder lebendigen Alltagsszenen geschmückt (wie z.B. ein Mann mit Zahnschmerzen). Die Holzschnitzereien der Stehstützen (Misericordien) aus den Jahren 1330-40 sind unglaublich detailreich, vielfältig und phantasievoll ausgearbeitet (John Strode zugeschrieben). Sie stellen Tiere, Fabeln, menschliche Laster, Tugenden oder religiöse Sinnbilder dar.

Erweiterung Anfang des 14. Jh.: Kapitelhaus, Chor, Retrochor, Marienkapelle, Vierungsturm, Scherenbögen

Anfang des 14. Jh. nahm der Pilgerstrom zur Kathedrale in Wells aufgrund des als heilig verehrten Bischofs William de la Marchia (1255 – 1302) stark zu. Mit den Einnahmen ließ Bischof John Droxford (? – 1329) die Kathedrale ausbauen. Um 1300 wurde unter dem Baumeister Thomas Witney (1672 – ?) ein achteckiges Kapitelhaus (ein Versammlungs-, Sitzungs- und Gerichtsraum der Chorherren) angebaut (das konnten wir uns aus Zeitmangel leider nicht mehr ansehen). Ab etwa 1310 wurde die zu klein gewordene Kirche um 3 weitere Chorjoche vergrößert, ein Retrochor (typisch englischer Anbau nach der Altarwand im Chor), eine Lady Chapel (Marienkapelle) angebaut und dadurch die Kathedrale auf ihre jetzige Größe verlängert. Um 1315 bis 1320 wurde auch ein großer Vierungsturm aufgesetzt. Da die Masse des neuen Turms zur statischen Instabilität der Mittelkirche, Bodensenkung und Rissen im Gebäude führte, musste eine Konstruktion zur Stabilisierung gefunden werden. Der ab 1329 in Wells wirkende Baumeister William Joy ließ dafür die genialen, in der Architektur weltweit einzigartigen Scherenbögen in die Vierungsbögen einbauen, die den Turmaufsatz in der Vierung stabilisierten. Das ist eine Art Spitzbogenkreuzung (Andreaskreuz), für die die Kathedrale von Wells berühmt ist. Sie lösten nicht nur das Statikproblem, sondern prägten die Kathedrale von Wells auch optisch einzigartig. Unter William Joy wurde das Chorgewölbe, Retrochor und Marienkapelle im hochgotischen Steil fertiggestellt. Das filigrane Netz aus Säulen, Spitzbögen, Fenstern und Gewölberippen ist beeindruckend. Der Retrochor mit seinem eigenem Querhaus wird von einem filigranen Säulen- und Rippenwald geprägt und geht organisch in die anschließende Kapelle über. Die unregelmäßig achteckige Marienkapelle mit großen Spitzbogenfenstern kulminiert in einem großartigen Sterngewölbe. Es gibt 5 große Fenster mit teilweise erhaltenem mittelalterlichen Glas. Berühmt ist das große Ostfenster des Chores – „Jesse Tree Window“ oder „Golden Window“ – von etwa 1340, das 2014 grundlegend restauriert wurde.

Zu den komplett erhaltenen Anlagen der Kathedrale von Wells gehört auch noch die Bibliothek (1430 – 1508 erbaut), der Bischofspalast (13. – 15. Jh., immer noch Bischofssitz, größtenteils öffentlich zugänglich), das frühere Dekanat (12. Jh., im 15. und 17. Jh. umgebaut, jetzt Büro der Diözese), ein Kreuzgang aus dem 14. Jh. und…

Vicar’s Close

eine abgeschlossene mittelalterliche ca. 150 m lange Straßenzeile mit 42 Reihenhäusern aus dem 14. Jahrhundert, die älteste komplett erhaltene Straße der Welt. Sie diente der Unterbringung der Vikare (die noch heute dort wohnen) in einem geschützten Stadtviertel, d.h. abgeschnitten von den Versuchungen der profanen Welt. Das erste Gebäude war der Speisesaal mit Küche und Bäckerei, danach wurden die in 2 Reihen gegenüberliegenden Häuser von 1348 bis 1363 gebaut. Um 1430 kam am Straßenende noch eine Kapelle mit Bibliothek hinzu. Vicar’s Close liegt nördlich im Anschluss zur Kathedrale und ist auch über die Treppe mit Übergang zu erreichen, die aus der Kirche zum Kapitelhaus führt. Alle Häuser waren gleich, mit einem Wohn/Studierzimmer von 6 x 4 m mit großen Fenstern im Erdgeschoss und einem Schlafzimmer darüber. Auf der Rückseite gab es eine Waschstelle und Latrine, auf der Vorderseite wurden im 15. Jh. kleine ummauerte Vorgärten mit Eingangstor angelegt. Die prägenden hohen Schornsteine der Reihenhäuser wurden wahrscheinlich auch im 15. Jh. gesetzt, möglicherweise weil zunehmend mit Kohle statt Holz geheizt wurde, deren stärkerer Rauch besser abgeleitet werden musste. 2013 wurde die dringende Sanierungsbedürftigkeit der Bauten festgestellt. Der Sanierungszeitraum wurde auf etwa 10 Jahre mit einem Budget von £ 9 Millionen geschätzt.

Lebendige Kirche

Bemerkenswert ist die alte Chortradition der Kathedrale. Der Domchor besteht aus Vikaren, Jungen und Mädchen (seit 1994), die die Liturgie beim Sonntagsgottesdienst und den alltäglichen Gebeten gestalten, aber auch internationale Gastspielreisen unternehmen und Studioaufnahmen machen. 909 wurde die älteste Chorschule der Welt gegründet, die auch heute noch besteht. Wells Cathedral School ist eine der besten Musikschulen des Landes mit etwa 750 Schülern und 175 Lehrern (2017). Es gibt einen Knaben- und einen Mädchenchor mit jeweils 18 Sängern im Alter von 8 bis 14 Jahren. Der Chor der Vikare für die liturgischen Gesänge besteht seit dem 12. Jahrhundert. Derzeit sind es 12 Sänger. 2011 wurde der Wells Cathedral Choir vom „Gramophone Magazine“ als weltbester Chor mit Kindern gewertet. Außerdem gibt es seit 1896 die Wells Cathedral Oratorio Society (WCOS), die mit 160 Sängern und Orgelbegleitung jährlich Händels Messias aufführt und 2 weitere große Chorkonzerte aufführt, sowie einen 1986 gegründeten gemischten Laienkirchenchor mit 30 Mitgliedern.

Wells Cathedral ist eine lebendige Kirche, es werden Gottesdienste, Chorkonzerte, Kommunion, Taufen, Hochzeiten und Bestattungen durchgeführt. Jährlich besuchen etwa 150.000 Gottesdienst-Teilnehmer und 300.000 Touristen die Kirche. Der Eintritt ist frei, aber man wird um eine Spende für die laufenden Kosten und zur Erhaltung gebeten (die 2010 etwa £ 2 Millionen ausmachten).

Auch die belebte Altstadt von Wells ist mit mittelalterlichen Gebäuden sehens- und erlebenswert. Da so ein Kirchenbesuch ganz schön schlaucht, haben wir uns einen schönen Pub gesucht und sind im „The Crown at Wells“ gelandet, eine historische Herberge aus dem 15. Jahrhundert (um 1450), ein gemütliches Gasthaus, das ich empfehlen nur kann. Für kurze Irritation sorgte wieder mal die Touristenfalle, dass man nicht am Tisch bedient wird, sondern erst sein Lieblingsbier (natürlich ein Real Ale) am Tresen bestellen muss.

Am nächsten Tag wollten wir nach so viel Steinen auch mal ins Grüne und vom östlich gelegenen Torhill einen Blick auf die Stadt und die Kathedrale werfen, was aber auch vom Bench View Of Well’s Cathedral sehr waldig aussah. Unten an der Tor Street beim Sportplatz war die Sicht freier und noch mit ein paar Rindviechern dekoriert.

Tintagel & Levant Mine