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Ein Gesundbrunnen, Lava & Meer in El Hierros Westen
Sabinosa
Bei unserer ersten Erkundungstour wollten wir den abgelegenen Westen der Insel El Hierro kennenlernen. Von unserem Ausgangsort El Lunchón führt eine Straße über 11 km immer am Golfo-Hang auf etwa 300 m Höhe über Tigaday (La Frontera), Los Llanillos und El Chijo nach Sabinosa (benannt nach den Wacholderbäumen Sabina, die früher in der Umgebung wuchsen), dem einzigen Ort im Westen der Insel. Sabinosa ist ein kleines verschlafenes ursprüngliches Dorf mit rund 300 Einwohnern, das für den besten Wein der Insel Vino de Pata von den umliegenden Lavaterrrassen bekannt ist. Es gibt eine Kirche (Iglesia de Nuestra Señora de la Consolación y San Simón: Unserer Lieben Frau des Trostes und St. Simon), daneben einen Sportplatz, ein Lebensmittelgeschäft, eine Weinkellerei (Bodega Revolver) und ein Ferienhaus (Vivienda). Ein traditioneller Camino Real (Königsweg, PR-EH 9) führt von Sabinosa zum Mirador de Sabinosa an der Golfotal-Kante (ca. 870 m) und weiter über die La-Dehesa-Hochfläche zum Inselheiligtum Ermita Virgen de los Reyes (Jungfrau der Könige, Schutzpatronin von El Hierro). Auf unserer Tour zum Inselwesten sind wir allerdings nur durch Sabinosa durchgefahren, weil es außer dem Maria-Wandbild keinen richtigen „Anhaltspunkt“ zum Aussteigen gab. Ehrlich gesagt, schien Sabinosa ziemlich ausgestorben.
Pozo de la Salud
Hinter Sabinosa führt die Straße auf einem Vulkanrücken in einigen Kehren 200 m steil bergab zur Küste. In etwa 3,5 Straßenkilometern Entfernung liegt Sabinosas Kurbad Pozo de la Salud (Brunnen der Gesundheit) direkt an der Küste zum Atlantik. 1702-04 wurde hier auf der Suche nach dem im Golfotal knappen Trinkwasser in 11 m Tiefe eine schwefel-mineralhaltige Thermalquelle erschlossen, die Pozo de Sabinosa. Das etwa 26°C warme Wasser schmeckte zwar nicht, aber das Vieh, das damit getränkt wurde, schien irgendwie besonders gesund zu sein.
Der "Gesundbrunnen" im damals total abgelegenen Westen El Hierros wurde zum beschwerlichen Ziel Heilung suchender Reisender, darunter einige adlige "Trendsetter" der kanarischen Inseln. 1779 wurden die gesundheitsfördernden Eigenschaften im Tagebuch eines Herrn Urtusáustegui erwähnt. 1830 beschrieb der Priester und Arzt Leandro Casañas y Frias die Heilkraft des Wassers. 1843 benutzte Agustín del Castillo Ruiz de Vergara Bethencourt y Amoreto Conde de la Vega Grande de Guadeloupe (soviel Zeit für Stammbaum und ein paar Titel muss für einen Grafen aus Gran Canaria sein) die Heilquelle erfolgreich gegen sein Rheuma. Zur Förderung des Gesundbrunnens gab er Wasseranalysen in Auftrag. 1844 wurde der Brunnen zur Heilquelle erklärt, die auf den Kanarerischen Inseln und bis Europa bekannt wurde. In der Nähe des Brunnens wurden kleine Logierhäuser für Trink- und Badekuren errichtet, die sich aber auf Dauer nicht lohnten und wieder verfielen. Das Heilwasser wurde aber noch abgefüllt, auf den Kanaren verkauft und sogar exportiert.
Einen zweiten Aufschwung hatte die Heilquelle ab 1923, als der Militäringenieur José Ángel Rodrigo Vallabriga y Brito die Nutzungsrechte erwarb, nach einigen Anlaufschwierigkeiten ließ er wieder Heilwasser abfüllen und in den 1930/40er Jahren ein einfaches Kurbadgebäude errichten (so'ne Art spartanisches Kurkloster). Nach seinem Tod 1965 verfiel der Bau.
1949 wurde die Heilquelle zum Gemeingut erklärt. Von 1949 bis Ende der 1960er Jahre betreute die auf El Hierro legendäre Herreño-Folkloremusikerin und Sängerin Doña Valentina Hernández aus Sabinosa und ihr Mann Esdras das Heilbad (außerdem war sie noch Hebamme). In den 1970/80er Jahren betrieb Doña Rosa Pérez (aus Gran Canaria) das Badehaus "Casa Rosa" als einzige Unterkunft in Pozo de la Salud mit traditionellen Bade- und Trinkkuren. Aus einem Werbeprospekt (in Deutsch) der Rosskur in der "Casa Rosa":
"Dieses wasser wird von verschiedenen arzten empfholen und besonders von Dr. Pease Direktor der Apt. von Bakteriologie von New York, für schlechte verdauung, alle Kranheiten des magens, vergiftung des blutes, für den zwolffingerdarm, blase gallenseeine und arthritis. Und sogar geschlechtskrankheiten. regeln nach welchen sich jeder Kranke richten soll wenn man die bäder und Wasser von Sabinosa nehmen will: Nachdem die Kranken aufgestaden sind, müssen ein Glas Wasser jede 5 Minuten trinken und solange im Zimmer spazieren gehen bis das, Wasser wie ein Laxant gewirkt hat. Nachher muss er weiter trinken bis er 6-7 mal den Stuhlgang gemacht hat. Gleich dannach muss er eine Tasse Malve trinken, die im voraus vorbereitet isi. Solange man das Wasser als Laxant trinkt darf man keinen Alkohol irinken. Gleich dannach muss er ins Bad gehen nnd da 15 Minuten bleiben auf einer Temperatur von 40 bis 47°C je nachder Krankgeit des Patienten und wenn die 15 Minuten vor bei sind muss er sich ins Bett legen eine Tasse Brühe trinken sich gut zudecken bis er 40 bis 60 minuten geschwizt hat. Er muss eine bestimmte Zeit im Zimmer bleiben bebor er raus geht, bis her abgekühlt ist, um eine Erkältung zu vermeiden. Wenn er dass alles genau gefolgt hat, kann er aus dem Zimmer gehen, und sein normales Leven weiter führen."
In den 1990er Jahren gab Doña Rosa den Badebetrieb auf. Als sie Anfang der 2000er Jahre starb, kümmerte sich niemand mehr um diese Gebäude, die noch als Ruinen stehen.
1996 wurde im Auftrag der Inselverwaltung ein neues, modernes Kurhotel mit Restaurant und Pool eröffnet. Das 3*-Hotel Balnearo Pozo de la Salud bietet alle möglichen Well-Fitness-Anwendungen und Entspannung, aber nicht das Flair der vorigen Badehäuser, die gleich nebenan vor sich hin bröckeln. Irgendwie deplatziert scheint der Ausbau der Brunnenumgebung mit „ordentlichen“ Aussichtsterrassen. Blöd auch, dass inzwischen die Thermalquelle wegen Keimbelastung gesperrt wurde.
Die etwa 15 m hohe zerklüftete Lavasteilküste an der Punta de los Palos ist der Brandung des Atlantiks ausgesetzt, der hier 6000 km freies Meer bis Florida (auf der gleichen nördlichen Breite) im Rücken hat.
Mehr Informationen über die Geschichte des Pozo de la Salud: www.institutum-canarium.org/…
Punta de la Dehesa: Playa Arenas Blancas – Punta de la Sal – Arco de la Tosca
Westlich hinter Pozo de la Salud endet die Golfosenke an einem Felssturzgebiet, das von der Hochfläche auf 660 m Höhe beim Mirador de Bascos fast bis zur Küste reicht. Dahinter öffnet sich die ca. 1 km breite Lavaküstenebene Punta de la Dehesa an der nordwestlichen Spitze El Hierros. Diese kargen, spärlich bewachsenen, rauen Lavaflächen werden Malpaís genannt: schlechtes Land. Etwa 2,5 km weiter nordwestlich von Pozo de la Salud zweigt von der Küstenstraße Carretera la Montaña eine Piste zur Playa Arenas Blancas (Weißer Sandstrand) ab, ein heller Sand-Kies-Strand im Schutz des vorspringenden Kaps Punta Arenas Blancas. Auf El Hierro kann man keine Stranddünen erwarten und der Bereich ist auch mit Lavafelsen durchsetzt, aber immerhin geht die Küste auf etwa 150 m Breite ausnahmsweise mal relativ seicht ins Meer über.
Gleich daneben, an der Punta Arenas Blancas sieht die Sache schon wieder ganz anders aus: Das Meer prallt mit Wucht auf die wild zerklüftete Felsenküste. Hier beginnt der markierte Wanderweg SL-EH 2, der 2,7 km immer an der Lavasteilküste entlang bis zum Mirador de Gutierrez/Arco de la Tosca führt. Auf der flachen Lavaebene wachsen nur niedrige Büsche, unter denen die Tabaiba (Balsam-Wolfsmilch), ein charakteristisches Wolfsmilchgewächs der trockenen kanarischen Küstenzonen, mit ihren kandelaberartigen Verzweigungen am auffälligsten ist. Bemerkenswert sind weiträumig verteilte größere Lavabomben mit besonderen Höhlungen oder Schaumstrukturen an der Oberfläche.
Geradezu berauschend sind die Tiefblicke von der rund 20 m hohen Steilküste in die zerklüfteten Lavaformationen: Basaltsäulen, Felsbuchten, -höhlen und -tore oder einzeln stehende Felsen, die vom oft stürmisch anbranden Atlantik umtost werden. Besonders an den Felsvorsprüngen und Buchten der Punta de Arena (Sandkap) und Punta de la Sal (Salzkap) hat man tolle Ausblicke. Westlich der Punta de la Sal beginnt ein noch frischeres, raueres Lavafeld wie aufgeschüttet. In diesem Bereich ragen schmale Lavarippen wie Finger ins Meer, die teilweise schon wieder abgetragen wurden. An den Puntas de Gutiérrez (zwei parallele ca. 140 m lange Lavarippen) hat man das Ziel dieser Wanderung an einem befestigten Aussichtspunkt (mit Infotafel) erreicht. Die eigentliche Attraktion hier ist der Arco de la Tosca, der größte natürliche Felsbogen El Hierros, der sich 20 m über dem Meer mit etwa 40 m Spannweite zwischen den beiden Lavarippen spannt. Es sieht aus, als ob es der Rest eines Höhlendachs über einem ziemlich riesigen Lavatunnel ist, das bis auf diese Brücke schon eingestürzt ist. Natürlich kann man zum Mirador auch mit dem Auto fahren, denn es gibt eine Schotterpiste mit Parkplatz, aber das wäre sehr unsportlich und außerdem ziemlich langweilig. Der Rückweg nach Arenas Blancas ist auf demselben Wanderweg, sah aber aus der anderen Richtung und viel später (immerhin haben wir für die knapp 3 km Hinweg gut 3 Fotostunden gebraucht) und bei tief stehendem Abendsonnenlicht ganz anders aus (noch schöner).
Wandertour zum Wacholderwald Sabinar de la Dehesa
Mirador de el Lomo Negro
Unsere nächste Tour machten wir wieder in den westlichen Inselteil. Auf der Küstenstraße HI-500/Carretera la Montaña fuhren wir wieder um das westliche Ende La Dehesa (Weideland) der zentralen Hochfläche El Hierros herum. Am westlichsten Ende der Straße gibts noch einen Abzweig zum Strand Playa del Verodal (wo wir aber nicht waren). Um weiter südwärts zu kommen, erzwingt die Vulkanlandschaft den Weg nach oben: über eindrucksvolle Serpentinen führt die schmale Straße abenteuerlich über den Lomo-Negro-Vulkanhang auf den Rand der Hochfläche (natürlich gibts keine Leitplanken oder so, weder fürs Auge noch fürs Auto, auch auf anderen Straßen El Hierros kann man hervorragend Kurvenfahrten üben).
Oben ist neben der Straße am Rand des Vulkankegels der Mirador de el Lomo Negro 1 auf ca. 250 m Höhe als Aussichtsplattform mit Infotafel ausgebaut. Der Lomo Negro (Schwarzer Rücken) ist der jüngste Vulkan auf dem Festland El Hierros (sein früher angenommener Ausbruch im Jahr 1793 wird wegen fehlender Berichte angezweifelt und eher früher datiert). Vom Aussichtspunkt hat man einen Tiefblick auf die durch den Ausbruch des Lomo Negro abgelagerte etwa 2 km x 500 m breite Lava-Küstenterrasse Hoya del Verodal am nordwestlichsten Ende El Hierros. Rechts überblickt man den Aschekegel, über den die Straße führt. Die rechteckigen Strukturen auf der Küstenebene könnten aufgelassene Bananenplantagen sein. Die relativ junge Küstenzone in diesem Bereich ist ziemlich zerklüftet mit vorspringenden Landzungen, tief eingeschnittenen Buchten und einzeln stehenden Lavafelsen.
Tour: El Sabinar de la Dehesa
An der Straße, gegenüber des Aussichtspunktes Lomo Negro 1 führt ein 2011 angelegter beschilderter Wanderweg bergan zum El Sabinar: den Resten eines ehemaligen Wacholderwaldes im westlichen Hochland El Hierros. Zuerst geht der Weg am vulkanischen Aschehang hoch zum Aussichtspunkt Lomo Negro 2, der etwa 250 m weiter und 30 m höher mit Blick auf El Hierros Nordküste eingerichtet wurde. Neben schwarzer, brauner, roter und oranger Asche kann man hier stark ockerfarbige Schichten sehen, die durch den explosiven Kontakt des Vulkanausbruchs mit Wasser zustande kam (phreatomagmatische Eruption).
Danach führt der Wanderweg weiter nach oben durch eine Trockenlandschaft mit vielen Tabaiba-Büschen (Bittere Wolfsmilch, Euphorbia lamarckii) bis man hinter einem kleinen Vulkankrater an eine kilometerlange Lavastein-Trockenmauer kommt, die den Hang abriegelt (vielleicht als Viehsperre, um die dahinterliegenden Wacholderwaldreste vor Ziegenfraß zu schützen). Das westliche Hochland El Hierros heißt auch La Dehesa, das ist eine gemeinschaftliche Viehweide, auf die die Bauern der umliegenden Gemeinden ihr Vieh schicken können. Die dazu angestellten Viehhirten waren außer dem Leuchtturmwärter vom Faro de Orchilla die einzigen Menschen, die im westlichen Teil El Hierros lebten. Am etwa 500 m langen Weg entlang dieser Mauer sieht man schon einige trockene Sabina-Bäume, die auf El Hierro ein letztes zusammenhängendes Vorkommen der Kanaren bilden.
El Sabinar: der Wacholderwald El Hierros
Der spanisch Sabina genannte Kanarische Wacholder (Juniperus canariensis, Rotfrüchtiger Wacholder, Konifere/Zypressengewächs) ist das Natursymbol El Hierros. Der in Relikten vorkommende Wacholderwald heißt El Sabinal (steht auf den Wegweisern, oder El Sabinar, steht sonst überall). Mit etwa 30 Hektar ist der Sabinar de la Dehesa das älteste und größte Vorkommen des Kanarischen Wacholders. Ein weiteres, kleineres Vorkommen gibts noch im südwestlichen Küstengebiet als Sabinar de el Julan und den Sabinar de el Golfo im westlichen El-Golfo-Tal um Sabinosa. Der Westen der Insel war einst dicht mit Wacholderwäldern bedeckt. Die Bäume können etwa 3 bis 5 m hoch und 1000 Jahre alt werden, wenn man sie läßt. Sie wurden aber wegen ihres harten, widerstandsfähigen Holzes und aromatischen Harzes als Feuer-, Räucher- und Bauholz genutzt. Der Rest wurde für Viehweiden gerodet oder fiel Waldbränden zum Opfer. Heute ist der Kanarische Wacholder El Hierros geschützt, aber er wächst nur sehr langsam wieder nach. Dazu müssen die harten Samen erst durch einen Raben durch, der die Wacholderbeeren frisst und dann erst keimfähig am anderen Rabenende rauslässt. Und dann dauert die Keimzeit noch 2 Jahre… Die übrig gebliebenen Wacholderbäume sind knorrige, niedergedrückte und verzwirbelte Exemplare. So ein Baum will ja normalerweise senkrecht nach oben zum Licht wachsen, durch die ständigen vorwiegend aus östlicher Richtung wehenden Passat-Fallwinde aus dem Hochland wurden sie aber niedergedrückt und oft verdreht. Teilweise reichen die Äste und Kronen bis zum Boden. Am windabgewandten Ende kann sich im Schutz des toten windexponierten Geästs eine lebende Krone mit Blättern, Blüten und Früchten halten. Bessere Wuchsbedingungen haben die Bäume natürlich im Verband, wenn sie sich im Windschutz anderer Bäume entwickeln können.
La Sabina: ein Wacholderbaum ist das Wahrzeichen El Hierros
An einem größeren struppigen Wacholderbaum geht der Wanderweg durch ein Gatter weiter etwas steiler aufwärts durch die karge Vulkanlandschaft. Unterwegs kommt man an einigen bizarren Einzelbäumen und kleinen zusammenhängenden Wacholderhainen vorbei, die wie gebürstet aussehen. Diese knorrigen, jahrhundertealten Bäume boten uns (viel zu) viele Fotomotive. Nach insgesamt etwa 3 km Weg (für den wir rund 3 Stunden brauchten) kommt man auf 592 m Höhe an einer oberen Trockenmauer beim Wahrzeichen El Hierros raus: La Sabina – der Wacholderbaum schlechthin (der auf keinem El-Hierro-Prospekt fehlen darf) – ein einzeln stehender dekorativ zurechtgestutzter, windgebeugter Baum auf einem eingeebneten kahlen Plateau, eine natürliche Skulptur mit angeschlossenem Parkplatz (es führt auch eine etwa 4 km lange Piste von der südlichen Landstraße Hl500 über das Santuario de Nuestra Señora de los Reyes hierher und noch etwa 1 km weiter zum Mirador de Bascos).
Mirador de Bascos
Wir sind weiter dem ausgeschilderten Wanderweg PR EH-9 gefolgt, der in etwa 1,5 km zum Mirador de Bascos führt. Unterwegs sind noch einige bizarre Wacholderbäume zu bestaunen. El Hierros abgelegenster Aussichtspunkt Mirador de Bascos liegt am westlichen Ende des Golfo-Tals an der Cumbre genannten Abrisskante des Golfo-Tals über einer Steilwand auf 658 m Höhe. Der eigentliche Mirador, eine ausgebaute Aussichtsplattform auf einer vorspringenden Felsrippe ist zwar inzwischen wegen Absturzgefahr durch Erdrutsche gesperrt, aber man hat von der Kante nebenan immer noch großartige Ausblicke auf die tief unten liegende Punta de la Dehesa (wo wir gestern waren) und von Pozo de la Salud über das ganze 15 km lange Golfo-Tal bis zu den Roques de Salmor.
Rückwärts geht man den selben Weg und fotografiert alles noch mal, weil das Licht dann ganz anders ist. Etwas abseits vom Sabina-Baum-Monument gibt es hinter der Mauer noch ein seltsames Betonbauwerk, das wie ein rundes Silo aussieht, in Wirklichkeit aber ein Rast- und Aussichtspunkt ist, der gegen die meist starken Fallwinde mit einer halbrunden Wand geschützt ist. Weiter unten gibts bei einem kleinen Wäldchen noch einen Aussichtspunkt auf dem Vulkankegel Montaña Escobar, von dem man den Sonnenuntergang über dem Atlantik hervorragend beobachten kann. Leider reichte die aufgeschichtete Windschutzmauer bei der Vermessungssäule nur für Einen und ich musste die Windkanalprüfung bestehen.